Modernisierung des Südschnellwegs in Hannover ist notwendig

Abschlussbericht der Expertengruppe in der HAZ falsch interpretiert

Bildrechte: NLStBV / Franz Bischof

Die Berichterstattung der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung über die Modernisierung des Südschnellwegs polarisiert und heizt die ohnehin kontroverse Diskussion weiter an. Die ADAC Verkehrsexperten sind mehr als irritiert darüber, wie die Zeitung den Abschlussberichts-Entwurf der Expertengruppe interpretiert, die aufgrund der kontroversen Diskussion um das Bauprojekt vom Verkehrsministerium ins Leben gerufen wurde.  Zum einen ist der Abschlussbericht noch gar nicht offiziell veröffentlicht, sondern befindet sich in der Abstimmung. Zum anderen wird im HAZ-Beitrag überwiegend die Meinung der Ausbau-Gegner als Fakt dargestellt, die zu Beginn des Abschlussberichts zitiert werden. Der Standpunkt der Befürworter sowie die fachliche Einschätzung der planenden Experten kommen nur untergeordnet vor, ebenso wie der getroffene Konsens für die Planung künftiger Projekte. Die Verkehrsexperten des ADAC waren Teil der Expertengruppe und bemüht, trotz kontroverser Meinungen für ein verständiges Miteinander zu werben. Umso ärgerlicher, dass diese Berichterstattung nun die Polarisierung und das Unverständnis verschiedener Akteursgruppen füreinander anheizt und damit einreißt, was in harter und langer Arbeit mit vielen Akteuren in der Expertenrunde erarbeitet wurde.

Schmalere Planung nicht möglich

Die Aussage im HAZ-Artikel, dass die Expertenrunde eine schmalere Planung für möglich halte, ist falsch. Sie wird so im Abschlussbericht nicht als Konsens oder als Feststellung des Verkehrsministeriums dargestellt.

Es wird beim Leser der Eindruck erweckt, dass es bei der Frage der Trassenbreite beim Südschnellweg zukünftig noch Spielraum gäbe. Das ist sachlich nicht richtig. Mit der Planfeststellung besteht geltendes Recht. Richtlinien sehen für Straßen mit einem ähnlich hohen Verkehrsaufkommen von ca. 50.000 Kfz am Tag eigentlich noch breitere Fahrbahnen vor. Das Landesstraßenbauhörde hat bereits minimal geplant, um weitere Umwelteingriffe zu umgehen.

Brücken nur bis 2024 befahrbar

Die Brücken über die Leinemasch haben darüber hinaus eine Nutzungsdauer bis zum Ende des Jahres 2024. Bis dahin müssen Ersatzbauwerke errichtet worden sein, um den Verkehr überhaupt weiter über den Streckenabschnitt führen zu können. Ein regionales Verkehrschaos wäre andernfalls die Folge.

Umweltbelastung reduzieren und Verkehrssicherheit gewährleisten

Derzeit tragen die Verkehrsverhältnisse rund um den Südschnellweg erheblich zur Umweltbelastung bei. Auf lange Sicht muss also Abhilfe geschaffen werden mit einem funktionierenden Schnellwegsystem, das den Verkehrsfluss rund um Hannover gewährleistet und die Innenstadt entlastet. Ein große Rolle spielt bei der Modernisierung auch die Verkehrssicherheit. Aktuell ist das Bilden einer Rettungsgasse aufgrund der geringen Fahrbahnbreite nicht möglich, und auch der kleinste Blechschaden führt zum Verkehrschaos.

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