Der 16-jährige Janne Stiak aus Steinhude bei Hannover ist der jüngste Fahrer im Porsche Carrera Cup Deutschland, fährt derweil aber große Erfolge ein. In der Rookie-Wertung steht er vor dem Saisonfinale auf dem Hockenheimring auf Rang vier der Gesamtwertung.
„Mein Ziel für diese Saison ist, im Automobilsport anzukommen.“
Ob Portugal, die Niederlande oder Belgien: Janne Stiak konnte schon europaweit auf sich aufmerksam machen. Mit seinem Team ID RACING landete er in dieser Saison das ein oder andere Mal in den Punkten und konnte die großen Strecken Europas kennenlernen. Insgesamt bescheren ihm seine kontinuierliche Punkten Platz 16 der Gesamtwertung. Insgesamt nehmen 37 Fahrer an der Serie teil. „Mein Ziel für diese Saison ist, im Automobilsport anzukommen“, betont er. Quasi jede Rennstrecke ist für ihn aktuell eine Premiere. In der Dünenlandschaft von Zandvoort (Niederlande) gelang ihm mit dem dritten Platz in der Rookie-Wertung erstmals der Sprung aufs Podium. Beim letzten Rennwochenende auf dem Red Bull Ring (Österreich) fuhr er zweimal auf Platz 15.
In kürzester Zeit von 34 auf 510 Pferdestärken
Stiak ist das ganze Jahr unterwegs und investiert viel Zeit in seinem Traum einmal Werksfahrer zu werden. Dennoch gelingt es dem 16-Jährigen auch seine schulische Laufbahn in den vollen Sportleralltag zu integrieren. Den Realschulabschluss und ist im ersten Ausbildungsjahr zum Elektriker hat er schon in der Tasche.
Janne kam, wie viele Motorsportler, vom Kartbereich auf ADAC Regionalclubebene in den „großen Motorsport“. Seine Karriere auf vier Rädern begann allerdings nicht wie bei vielen anderen Motorsportlern in den Kinderschuhen, sondern vergleichsweise spät. Erst Ende 2017 setzte er sich hinters Steuer des Vierrads. „Im Urlaub sind wir ‚just for fun‘ Kartfahren gegangen und da war ich direkt beim ersten Rennen schon ziemlich schnell unterwegs“, berichtet der Schüler. Vorher lag sein Fokus auf dem Motorrad, auf dem er schon mit drei Jahren erstmals saß. Die Leidenschaft für schnelle Motoren liegt in der Familie: Jannes Stiefvater Cord Kappe fuhr selbst Motorrad. Mit seinem Bruder fing er gemeinsam an zu racen.
Auch Aufregung und die Angst vor einem Unfall spielen kaum noch eine Rolle. Im Gegenteil, denn im Rennwagen ist der Porsche-Fahrer voll im Tunnel und fühlt sich deutlich sicherer als auf dem Zweirad. Seit diesem Jahr ist Janne Teil des ID Racing Teams., wurde bei einem Kartrennen von einem Talentscout gesichtet und hat unmittelbar den Sprung zu den Großen geschafft. „Automobilrennsport macht mir einfach am meisten Spaß, deshalb kam Formel 4 nicht für mich in Frage.”
Platz zwei in der Rookie-Wertung ist noch drin
Derzeit steht Janne auf Platz vier der Rookie-Wertung. Als Rookie werden „Neueinsteiger“ bezeichnet, die in der Serie zum ersten Mal fahren. „Ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, dass Janne erst 16 ist“, so Stiefvater Cord Kappe. Sogar Platz zwei ist rechnerisch noch möglich.
Der Traum von der DTM
Noch weiter in die Zukunft geblickt verfolgt er jedoch ganz andere Ziele. „Mein Traum ist, in der DTM oder den 24-Stunden-Rennen zu fahren.“ Doch erstmal steht Mitte Oktober das große Saisonfinale auf dem Hockenheimring an, dann beendet Janne seine erste Saison im „härtesten Markenpokal der Welt“, wie er sagt.
