Ehrenamt im ADAC: Die RSG Hannover 94

©RSG Hannover

Drachenboot, Segeln oder Handball: Auf den ersten Blick das Angebot eines gängigen Sportvereins. Doch in diesem Fall ist es anders als erwartet, denn die Rollstuhl-Sportgemeinschaft 94 aus Hannover ist einer der größten Vereine für integrativen Sport in Europa.

„Es ist unser Anliegen, jedem, der einen Sport ausüben möchte, auch ein passendes Angebot präsentieren zu können und mögliche Einschränkungen keine Rolle spielen zu lassen“, betont Meike Lüder-Zinke, die ehrenamtlich als Vorsitzende in der RSG Hannover 94 arbeitet. Der Verein, der 1994 gegründet wurde, sieht sich als große Familie – das Alter oder die Schwere der Einschränkung spielen in den angebotenen zehn integrativen Sportarten keine Rolle. „Wir wollen Barrieren überwinden, um jedem den Zugang zu unseren Angeboten wie Kartfahren, Handball, Hockey, Stand-Up-Paddling und Segeln zu ermöglichen“, so die Vorsitzende.

Die RSG Hannover 94 ist Ortsclub im ADAC und leistet einen großen Beitrag, um ehrenamtliche Arbeit populär und abwechslungsreich zu gestalten. „Wir würden gern noch mehr anbieten, aber auch unsere Manpower hat ihre Grenzen“, erklärt Lüder-Zinke. „Ein Ehrenamt ist zusätzlich zum normalen Alltag sehr zeitintensiv und fordert viel Energie, darum ist es nicht immer leicht, Nachwuchs zu finden, der Lust hat, sich zu engagieren – wie eben in anderen Vereinen auch.“

Veranstaltungen wie das Advents-Kartrennen sind für die RSG Hannover 94 eine gute Gelegenheit, neue Mitglieder, aber auch Unterstützer zu akquirieren. Insbesondere der Kartsport, der bereits seit 17 Jahren angeboten wird, ist für den Verein eine Herzensangelegenheit. Hierfür wurden eigens Karts auf den Handbetrieb umgebaut. Zusätzlich gibt es ein Fuß- und ein Doppelsitzer-Kart, um auch Kindern und Menschen mit schwersten Einschränkungen zu ermöglichen, gemeinsame Rennen zu fahren. „Gemeinschaft und Fahrspaß stehen bei uns im Vordergrund“, so Meike Lüder-Zinke.

Das Sportangebot der RSG Hannover 94 ist vielfältig. Besonders die zehn integrativen Sportarten zeigen, dass Bewegung, egal in welcher Form, ganz uneingeschränkt möglich sein kann. Das wichtigste Element, das den Verein so erfolgreich macht, ist Zusammenhalt. Jede Barriere, egal welcher Art, kann mit dem nötigen Teamspirit überwunden werden. So können zum Beispiel Menschen mit und ohne Einschränkung gemeinsam auf dem Maschsee in Hannover Segeln oder Stand-Up-Paddeln gehen.

Für den Verein zählt nach wie vor ein Kerngedanke. „Es ist uns wichtig, dass wir unsere Angebote verbessern, weiterentwickeln und neue Sportarten konzipieren.“ Mit diesem Gedanken konnte der Verein schon sichtbare Erfolge einfahren. Erst Mitte November haben die RSG Blue Bandits am 1. Internationalen belgischen Rollstuhlhandballturnier in Spa teilgenommen und den sechsten Platz belegt. „Ein positives Ergebnis, das uns anspornt weiterzumachen“, so Lüder-Zinke.

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